Wenn ich so über die diesjährige SAP Sapphire nachdenke, sehe ich der Zukunft des Supply Chain Managements mit Spannung entgegen. Die von uns vorgestellten Innovationen werden einen grundlegenden Wandel der Art und Weise mit sich bringen, wie Unternehmen ihre Prozesse in einem immer komplexeren globalen Umfeld gestalten können. Die positive Energie unserer Kunden und Partner bestärkt mich in meiner Überzeugung, dass wir mit unserer AI-First- und Suite-First-Strategie auf dem richtigen Weg sind.
Vereinheitlichung des Lieferkettennetzwerks
Die neuesten Angebote der SAP basieren auf grundlegenden Erweiterungen der Lösungen SAP Supply Chain Management und SAP Cloud ERP. Diese Verbesserungen schaffen ein einheitlicheres, intelligentes Lieferkettennetzwerk, mit dem sich die vielfältigen Herausforderungen meistern lassen, denen Unternehmen heutzutage gegenüberstehen.
Wichtige Innovationen zur Unterstützung durchgängiger Geschäftsprozesse in der SAP Business Suite. Mit SAP Integrated Product Development lassen sich komplexe Produktdaten wie Stücklisten, Rezepte oder Materialpreisschätzungen auf einfache Weise übertragen. Die Lösung sorgt für einen reibungslosen Übergang von der Produktentwicklung zur Produktion. Darüber hinaus ermöglicht die Integration von Serviceaufträgen in SAP Digital Manufacturing eine bessere Steuerung der Fertigungsprozesse in Bezug auf die Service- und Reparaturausführung. Bei hochadaptiven Prozessen werden Änderungen an Fertigungsaufträgen nahtlos mit der Ausführung im Fertigungsbereich synchronisiert.
Die im Februar eingeführte SAP Business Suite ist ein umfassendes Paket integrierter Lösungen, das auf Basis von SAP Business Technology Plattform Cloud-ERP-Anwendungen, SAP Business Data Cloud und SAP Business AI kombiniert. Auf der Sapphire stellte SAP Cloud-Suite-Pakete vor, die auf bestimmte Geschäftsbereichsanforderungen abgestimmt sind. Das Business-Suite-Paket für SAP Supply Chain Management ist eine umfassende, KI-unterstützte und netzwerkgestützte Lösung, die Kunden dabei hilft, Daten, operative Prozesse und Lieferkettenfunktionen zu integrieren. Sie sorgt für mehr Flexibilität, Transparenz und schnellere Reaktionsfähigkeit. Gleichzeitig unterstützt sie Nachhaltigkeitsinitiativen und -kennzahlen.
Die vorgestellte Funktion Smart Guided Execution in SAP Digital Manufacturing unterstützt die konforme Fertigung in den Bereichen Biowissenschaften, Chemie und regulierte schnelldrehende Konsumgüter durch intelligente Prozessführung und ein neues elektronisches Chargenprotokollsystem. Dadurch werden Rückverfolgbarkeit und die Einhaltung von Vorschriften gewährleistet. Gleichzeitig werden Fehler reduziert und die Gesamtproduktionsqualität verbessert.
Kunden in anlagenintensiven Branchen wie Energie- und Wasserversorgung, natürliche Ressourcen oder Reise und Transport profitieren von erweiterten Funktionen zur Überwachung des Anlagenzustands in SAP Asset Performance Management. Durch die Partnerschaft der SAP mit Cumulocity werden die Voraussetzungen für eine bessere Verwaltung von Zeitreihendaten und die Integration von IoT-Geräten (Internet-of-Things) geschaffen. Auf diese Weise können Unternehmen Echtzeitdaten für die vorausschauende Instandhaltung und Anlagenoptimierung nutzen und so Ausfallzeiten und Wartungskosten reduzieren.
Durch die Einführung vernetzter Lieferkettenprozesse, die verschiedene SAP-Anwendungen und Cloud-ERP verbinden, bietet SAP einen verbesserten Datenfluss, KI-gestützte Erkenntnisse und eine durchgängige Prozessoptimierung über die gesamte Lieferkette und die Kerngeschäftsfunktionen hinweg. Bei dieser Integration geht es nicht nur darum, Informationen miteinander zu verknüpfen, sondern für einen nahtlosen Fluss von Informationen und Aktionen zu sorgen, der es ermöglicht, Geschäftsabläufe neu zu gestalten.
Wie Joule und Agentic AI das Lieferkettenmanagement verändern
Zahlreiche Innovationen untermauern das Engagement der SAP für KI-gestützte Lösungen. Mit Joule, dem KI-Assistenten von SAP, sind Unternehmen bestens gerüstet, um Logistikabläufe neu zu gestalten. Bis Ende des Jahres wird Joule in Kombination mit SAP Integrated Business Planning eine neue Funktion bieten. Diese Funktion wird es Disponenten, wie Bedarfs- oder Beschaffungsplanern, ermöglichen, die Ergebnisse der Beschaffungsplanung schnell und einfach zu interpretieren. Dies geschieht durch intelligente Analysen der Bedarfs-, Bestands- und Beschaffungsplanung. Mit dieser Funktion werden Entscheidungsprozesse in der Lieferkettenplanung erheblich vereinfacht.
Die Integration von Agentic AI in die gesamte SAP Business Suite ist ein großer Schritt in Richtung selbstständig ablaufender Lieferkettenprozesse.
Zu den angekündigten KI-Agenten gehören:
- Maintenance Planner Agent: Optimiert die Wartungsplanung und die Koordination von Instandhaltungsmaßnahmen.
- Shopfloor Supervisor Agent: Steuert proaktiv Störungen im Produktionsbereich, zum Beispiel bei Maschinenausfälle. Und führt notwendige Umplanungen durch, damit weiter produktiv gearbeitet werden kann.
- Field Service Dispatcher Agent: Ist in der Lage, Serviceaufträge in SAP Field Service Management eigenständig zu planen und zu optimieren.
Diese KI-Agenten werden ab dem vierten Quartal 2025 allgemein verfügbar sein. Das Versprechen: Mit ihnen wird die Planung zu einem proaktiven, kontinuierlichen Prozess werden. Die Agenten überwachen verschiedene Datenquellen, decken Zusammenhänge auf und schlagen Maßnahmen vor.
SAP Business Network: Erweiterte Funktionen für die Orchestrierung und das Nachhaltigkeitsmanagement der Lieferkette
Die SAP gab bekannt, dass auch SAP Business Network, das größte B2B-Handelsnetzwerk weltweit, deutlich verbessert wurde. Auf der Plattform, auf der sich Handelspartner aus 190 Ländern präsentieren, werden jährlich Transaktionen im Wert von über 6,3 Billionen US-Dollar verarbeitet. Die neuen Funktionen sind so gestaltet, dass sie die Orchestrierung der Lieferkette von Grund auf verändern. Sie sorgen für eine noch nie dagewesene Transparenz, steigern die Effizienz und stellen sicher, dass alle Prozesse innerhalb der Lieferkette den geltenden Vorschriften entsprechen.
Die Neuerungen umfassen die bessere Einhaltung von Vorschriften und bessere Qualitätskontrollen beim Massen-Upload von Zertifikatsdokumenten für Lieferanten sowie bei käuferkontrollierten Dokumentenvorgaben für bestimmte Zertifizierungen.
Neue Funktionen für die Zusammenarbeit in der Logistik, zielen darauf ab, die Effizienz und Nachhaltigkeit der Lieferkette zu verbessern. Durch die Integration von aktuellen Transportdaten lassen sich Treibhausgasemissionen besser verfolgen. Und der Seefrachtverkehr wird unterstützt durch erweiterte Funktionen für die Durchführung von Ausschreibungen und die Klärung von Streitfällen.
Eine weitere wichtige Verbesserung konzentriert sich auf das erweiterte Anlagenmanagement mit cloudbasierter ERP-Integration für eine bessere Synchronisationssteuerung, bidirektionale Integration von Materialien und Modellen sowie automatisierte Equipmenterstellung durch AAS-Datei-Uploads und Integration von Qualitätsprüfungs-Checklisten.
Bis Ende 2025 sollen alle neuen Funktionen eingeführt werden. Diese ermöglichen es Unternehmen verschiedenster Branchen, mehrere Ziele zu erreichen: Sie können wichtige Zertifizierungen einfacher überwachen, die Einhaltung von Vorschriften verbessern, Verzögerungen verringern und sicherstellen, dass in der gesamten Lieferkette Regeln und Nachhaltigkeitsziele eingehalten werden.
Durch die Integration von aktuellen Transportemissionsdaten erhalten Unternehmen eine genauere Analyse ihres CO2-Fußabdrucks, ihnen ermöglicht, ihre betriebliche Effizienz besser mit der Verantwortung für die Umwelt in Einklang zu bringen.
SAP Business Network Commerce Automation soll bis Ende des dritten Quartals 2025 in Europa und Saudi-Arabien verfügbar sein. Darüber hinaus soll SAP Business Network Supply Chain Collaboration bis Ende des vierten Quartals 2025 in Europa und Saudi-Arabien erhältlich sein.
Der Weg in die Zukunft
Während diese neuen Funktionen im Laufe des Jahres 2025 herausgerollt werden, bin ich mehr denn je vom Engagement der SAP überzeugt, denn sie arbeitet kontinuierlich an Innovationen, um ihren Kunden Mehrwert zu bieten. In einer Welt voller Unsicherheiten und Risiken müssen Unternehmen anpassungsfähig und produktiv zugleich sein. Hier überzeugt die Anwendung Supply Chain Management, die Teil der SAP Business Suite ist. Sie nutzt intelligente Funktionen und alle relevanten internen und externen Daten. Mit diesen Einblicken können Unternehmen die richtigen Entscheidungen treffen und Anpassungen vornehmen, um erfolgreich zu sein und zu wachsen.
Unsere Vision ist klar: Lieferketten sollen proaktive, intelligente Netzwerke werden. Sie sollen Störungen antizipieren, Abläufe optimieren und das geschäftliche Wachstum vorantreiben.
Ich freue mich auf das, was vor uns liegt. Es wird spannend sein zu sehen, wie diese Innovationen dazu beitragen werden, Unternehmen in allen Branchen zu verändern. Falls Sie nicht bei der Sapphire dabei sein konnten, haben Sie die Möglichkeit, an der SAP SCM Connect im Oktober teilzunehmen. Dort werden wir näher auf diese Innovationen eingehen und weitere spannende Entwicklungen aus unserer Innovations-Roadmap vorstellen.
Dominik Metzger ist President und Chief Product Officer, SAP Supply Chain Management bei SAP.